Martin Luther hätte seine Freude daran gehabt...
Nach dem angeblichen Zitat von Martin Luther "Und wenn die Welt morgen untergehen würde, dann pflanzte ich heute noch einen Apfelbaum". So waren es die Schüler aus Klasse 5 der Gemeinschaftsschule Leutkirch, die 8 Obstbäume auf dem Burrishof bei Herlazhofen pflanzten. Dass dies aber gar nicht so einfach ist und viele Punkte dabei zu berücksichtigen waren, das erklärten ihnen der Lehrer und Forstwirt Christoph Carus und ihr Lernbegleiter und Imker Hellmut Hirt. Von der Sortenwahl, dem Standort, von der Veredelungsstelle bis zum Kronenaufbau wurde den Schüler die Details erklärt. Dass das Wurzelwerk und das oberirdische Holz in engem Zusammenhang wachsen, eröffnete den Schülern eine neue Sichtweise auf das Lebewesen „Baum“. Auch die Gefahren für einen frisch gepflanzten Baum, wie Wühlmausfraß oder Rehbockfegen wurden gleich in die Vorbereitung mit aufgenommen. Keine mit Gift imprägnierten Pfosten und sogar ein mit der Zeit sich zersetzender Wühlmauskorb wurden eingebaut. Für die immer heftigeren Stürme wurden gleich 2 unbehandelte Befestigungspfähle eingeschlagen. Nun müssen 5 Jahre vergehen bis die Bäume hoffentlich die ersten Früchte tragen. Dabei erfolgen verschiedene Baumschnitte wie der Pflanzschnitt, der Erziehungsschnitt und die Erhaltungsschnitte jeweils im Frühjahr. „Mit so viel Aufwand habe ich nicht gerechnet“, so der Kommentar einer Schülerin. Doch dieser Aufwand lohnt sich: „Es ist doch ein Baum für die Zukunft“, so ihr Lehrer Herr Carus. Die Aktion wäre ohne die finanzielle Unterstützung des Umweltfonds der Kreissparkasse gar nicht möglich gewesen. So konnte die Pflanzung der 8 Obstbäume nur mit vielen Beteiligten erfolgen, in der Hoffnung etwas für die Umwelt, die Insekten, die Vögel, den Menschen und seine Zukunft getan zu haben.
Artikel aus der SZ vom 15.11.2017